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WHB. Heimat. Westfalen.

AKTUELLES

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Ziemlich beste Partner: Vereine und Unternehmen

Ausgabe 3/2025

Eine Gruppe Angestellter einer örtlichen Firma, die das Vereinsheim renoviert, ein Sponsorenlauf zugunsten des Bürgerbusses oder ein Betrieb, der neue Buchhaltungssoftware für das Ehrenamt bereitstellt – all diese Beispiele zeigen, wie Verantwortung heute gemeinsam getragen wird. Immer häufiger kooperieren Unternehmen mit Vereinen, Stiftungen oder Initiativen – sei es durch Finanzmittel, Zeitspenden, materielle Unterstützung in Form von Sachleistungen oder fachliches Know-how. Die Berührungspunkte zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind vielfältig und mit ihnen die Formate möglicher Partnerschaften.

Klar ist: Für viele Unternehmen spielt der wirtschaftliche Mehrwert ihres Engagements eine nicht unwesentliche Rolle. Sie möchten ihr Image stärken, sich als attraktive Arbeitgeber positionieren, ihre Sichtbarkeit erhöhen oder gesellschaftliche Werte mit der eigenen Unternehmenskultur verbinden. Engagement wird so Teil unternehmerischer Strategie. Und doch ist es oft mehr als reines Eigeninteresse. Gerade in der Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren entsteht zunehmend ein gemeinsames Verständnis dafür, dass viele gesellschaftliche Herausforderungen – von sozialer Teilhabe über Bildung bis zu Nachhaltigkeit und Daseinsvorsorge – nur gemeinschaftlich bewältigt werden können. In solchen Kooperationen zeigt sich das Prinzip der Koproduktion: Unterschiedliche Akteure bringen ihre Perspektiven, Stärken und Ressourcen ein, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Diese Ausgabe der Heimat Westfalen rückt die Zusammenarbeit von Vereinen und Unternehmen als Schlüssel zur Gestaltung zukunftsfähiger Gemeinschaften in den Mittelpunkt.

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Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen; Vizekanzler a. D. und Bundesminister a. D. Franz Müntefering; Dr. Georg Lunemann, Direktor des LWL und Vorsitzender des WHB; WHB-Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers (v. l.) Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

Miteinander stark – 68. Westfalentag in Dortmund würdigt Engagement in Sorgenden Gemeinschaften

Wie gelingt gesellschaftlicher Zusammenhalt in bewegten Zeiten? Diese Kernfrage stand im Mittelpunkt des 68. Westfalentages des Westfälischen Heimatbundes e. V. (WHB), der am 14. Juni 2025 rund 400 Teilnehmende in der Kokerei Hansa in Dortmund versammelte. Unter dem Motto „Miteinander stark – Engagiert in Sorgenden Gemeinschaften“ wurde deutlich, wie wesentlich freiwilliges Engagement und gelebte Mitverantwortung Heimat gestalten. Ob in Nachbarschaften, Vereinen, kulturellen Initiativen oder sozialen Projekten – es sind die Menschen, die mit ihrem Einsatz Zusammenhalt stiften, Teilhabe ermöglichen und das Gemeinwesen lebendig halten.

Dr. Georg Lunemann, Direktor des LWL und Vorsitzender des WHB, eröffnete den Westfalentag mit rund 400 Teilnehmenden aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung. Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

Landesdirektor Dr. Georg Lunemann, Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes, eröffnete den Tag mit einem klaren Appell: „Sorgende Gemeinschaften wirken Einsamkeit, Entfremdung und sozialer Spaltung entgegen. Sie schaffen Räume der Zugehörigkeit, fördern Rücksichtnahme und machen demokratische Werte im Alltag erfahrbar. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Verunsicherung sind solche Orte wichtiger denn je. Unser Ziel als WHB ist klar: Sorgende Gemeinschaften sollen als integraler Bestandteil einer modernen, werteorientierten Daseinsvorsorge verstanden und gefördert werden.“

Vizekanzler a. D. und Bundesminister a. D. Franz Müntefering hielt die Festrede. Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst übermittelte anlässlich der Jubiläen 1.250 Jahre Westfalen und 110 Jahre WHB eine digitale Grußbotschaft. In seiner eindringlichen Festrede erinnerte Franz Müntefering, ehemaliger Vizekanzler und Bundesminister, an die Lehren aus der deutschen Geschichte. Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs sei die Demokratie in Deutschland nur deshalb gewachsen, weil Menschen Verantwortung übernommen und sich füreinander eingesetzt hätten: „Alle Menschen sind gleich viel wert – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht. Keiner kann alles allein, aber keiner darf außen vor bleiben. Entscheidend ist, dass wir die Würde jedes Einzelnen achten und den Dialog über Generationen hinweg nicht abreißen lassen.“ Ehrenamt sei, so Müntefering, seit jeher integraler Bestandteil einer lebendigen Demokratie – getragen vom Respekt gegenüber jedem Menschen.

Norbert Schilff, Bürgermeister der Stadt Dortmund, hatte die Gäste zuvor im Namen der Stadt begrüßt und betont, dass Heimat – als Ergebnis gemeinschaftlichen Engagements vor Ort – nicht den Falschen überlassen, sondern bewusst von Demokratinnen und Demokraten mit Bedeutung gefüllt werden müsse. Karl Jasper, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, hieß die Teilnehmenden als Hausherr auf Kokerei Hansa – Symbol des Strukturwandels im Ruhrgebiet – herzlich willkommen.

Wie Schulen Räume für junges Engagement schaffen können, diskutierte WHB-Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers (r.) mit der Schulministerin von Nordrhein-Westfalen Dorothee Feller, den Schülerinnen Leonie Jung und Lilian Meyer von der Mathilde Anneke Gesamtschule in Münster sowie dem WHB-Vorsitzenden, Landesdirektor Dr. Georg Lunemann (v. l.). Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

In zwei von WHB-Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers moderierten Gesprächsrunden diskutierten Engagierte und Fachleute zentrale Zukunftsfragen. Zunächst sprachen die Schulministerin von Nordrhein-Westfalen Dorothee Feller, der WHB-Vorsitzende und zwei Schülerinnen der Mathilde Anneke Gesamtschule in Münster darüber, wie junges Engagement in der Schule ermöglicht und gefördert werden kann. Lilian Meyer und Leonie Jung schilderten mit spürbarer Begeisterung, wie sich an ihrer Schule ganze Jahrgänge im Rahmen der Projekte sozialgenial und Sozial Aktiv über ein Schuljahr hinweg ehrenamtlich engagieren. „Das Beispiel vermittelt anschaulich, wie Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Service-Learning-Projekten gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und gleichzeitig wichtige Kompetenzen erwerben. Programme wie etwa auch ‚Schule der Zukunft‘ leisten hier wertvolle Unterstützung. Gemeinsam mit Partnern wie dem Westfälischen Heimatbund möchte ich den Dialog darüber vertiefen, wie wir solche Ansätze strukturell ausbauen und Engagement junger Menschen noch gezielter unterstützen können“, so Ministerin Dorothee Feller.

Was braucht es für eine gelingende gesellschaftliche Teilhabe im Alter – das fragte WHB-Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers Ehrenamtsforscherin Professorin Dr. Andrea Walter, die Leiterin des Kompetenzzentrums kubia Almuth Fricke und Ulla Woltering, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros NRW (v. l.) Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

In einer zweiten Runde ging es um gesellschaftliche Teilhabe im Alter – mit Impulsen von Ehrenamtsforscherin Professorin Dr. Andrea Walter (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW), Ulla Woltering (Landesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros Nordrhein-Westfalen) und Almuth Fricke (kubia – Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur). Die Expertinnen aus Wissenschaft, kommunaler Praxis und Kultur stellten dar, wie Engagement im Alter gelingt, welche strukturellen Herausforderungen bestehen und wie Brücken zwischen Generationen gebaut werden können. Im Mittelpunkt standen altersgerechte Beteiligungsformate, der Beitrag Kultureller Bildung zur Entwicklung neuer Altersbilder sowie die Rolle von Netzwerken.

Der Hagener Heimatbund e. V. wurde mit „Rolle vorwärts“ in der Kategorie Innovation prämiert. Dirk Schaufelberger, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Dortmund, (l.) und der WHB-Vorsitzende, Landesdirektor Dr. Georg Lunemann, (r.) mit den beiden Vereinsvorsitzenden Michael Eckhoff (2. v. l.) und Jens Bergmann. Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

Ein Höhepunkt war die feierliche Verleihung von „Rolle vorwärts – der Preis des Westfälischen Heimatbundes für frische Ideen“. Seit 2015 würdigt der WHB mit diesem Preis – gestiftet von der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung sowie den Sparkassen in Westfalen-Lippe – herausragendes ehrenamtliches Engagement in Westfalen, das Heimat zukunftsgerichtet, impulsgebend und gemeinschaftsstiftend neu interpretiert. In der Kategorie Innovation überzeugte der Hagener Heimatbund e. V. mit seiner „Weltretter-Reihe – 17 Ziele für ein besseres Morgen“. In Kooperation mit dem AllerWeltHaus Hagen e. V. und der VHS Hagen werden globale Themen wie Nachhaltigkeit, Teilhabe und Gerechtigkeit durch kreative Veranstaltungen lokal erlebbar gemacht. 

Den Nachwuchspreis von „Rolle vorwärts“ konnte der Westbeverner Krink e. V. entgegennehmen: Dirk Schaufelberger, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Dortmund, (l.) und der WHB-Vorsitzende, Landesdirektor Dr. Georg Lunemann, (r.) mit Melanie Haberecht (2. v. r.), Liesel Hoffschulte und Günter Dange aus dem Vereinsvorstand. Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

Der Nachwuchspreis ging an den Westbeverner Krink e. V. aus Telgte für das Projekt „Westbeverner Kids & Teens“. Mit niedrigschwelligen, inklusiven und zielgruppenspezifischen Angeboten – von Frühförderung bis zu Jugendbeteiligung – stärkt der Verein seit Jahren junge Menschen und den Zusammenhalt im Ort.

Das facettenreiche Exkursionsprogramm fand regen Anklang wie hier bei einer Besichtigung des Fußballstadions SIGNAL IDUNA PARK. Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

Der Markt der Ideen lud mit zahlreichen Angeboten zum lebendigen Austausch ein, bevor die Veranstaltung am Nachmittag im Rahmen vielfältiger Exkursionen und einem Get-together ausklang. Der 68. Westfalentag zeigte: Heimat lebt vom Miteinander – und von Menschen, die sich kümmern.


Beim 68. Westfalentag wurde der Hagener Heimatbund e. V. mit „Rolle vorwärts“ in der Kategorie Innovation prämiert. Dirk Schaufelberger, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Dortmund, (l.) und der WHB-Vorsitzende, Landesdirektor Dr. Georg Lunemann, (r.) mit den beiden Vereinsvorsitzenden Michael Eckhoff (2. v. l.) und Jens Bergmann. Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

Rolle vorwärts 2025 – Preis des Westfälischen Heimatbundes auf dem Westfalentag verliehen

Mit „Rolle vorwärts – der Preis des Westfälischen Heimatbundes für frische Ideen“ zeichnet der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB) seit 2015 in einem zweijährigen Rhythmus herausragendes ehrenamtliches Engagement in Westfalen aus, das Heimat zukunftsgerichtet, impulsgebend und gemeinschaftsstiftend neu interpretiert. Am 14. Juni 2025 wurde der Preis im Rahmen des 68. Westfalentages auf Kokerei Hansa in Dortmund nun bereits zum sechsten Mal verliehen.

Zwei Projekte überzeugten die Jury durch ihre innovative Kraft, ihre gesellschaftliche Relevanz und ihre inspirierende Wirkung auf andere Engagierte. Gestiftet wird der Preis in der Kategorie Innovation von der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung und in der Kategorie Nachwuchs von den Sparkassen in Westfalen-Lippe. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 4.000 Euro dotiert.

Ob generationenübergreifende Kreativformate, Projekte im Bereich Naturschutz oder mutige neue Formen der Beteiligung: Die insgesamt 42 eingereichten Projekte spiegeln anschaulich wider, mit wie viel Leidenschaft, Gestaltungsfreude und Weitblick die Menschen in Westfalen ihre Heimat aktiv voranbringen. Die Entscheidung über die Preisträger traf das Kuratorium des Westfälischen Heimatbundes.

In der Kategorie Innovation wurde der Hagener Heimatbund e.  V. für das Projekt „Die Weltretter-Reihe – 17 Ziele für ein besseres Morgen“ ausgezeichnet.

„Mit der Weltretter-Reihe gelingt dem Hagener Heimatbund und seinen Partnern ein bemerkenswerter Perspektivwechsel: Heimatengagement wird hier zu einer Plattform für globale Verantwortung, gesellschaftliche Teilhabe und Bildung für nachhaltige Entwicklung weitergedacht. Dieser Einsatz hat nicht nur große Strahlkraft für die Region, sondern zeigt auch, wie zukunftsgewandt und gemeinwohlorientiert Heimat heute gestaltet werden kann“, betont Dr. Wolfgang Breuer, Vorstandsvorsitzender der Provinzial und Kuratoriumsvorsitzender des Westfälischen Heimatbundes.

Die seit 2022 gemeinsam mit dem AllerWeltHaus Hagen e. V. und der VHS organisierte Veranstaltungsreihe orientiert sich konsequent an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN. Mit über 200 vielfältigen Veranstaltungen – von Schulprojekten bis zu Mitmachaktionen – verknüpft sie globale Themen mit lokaler Bildungsarbeit und schafft neue Zugänge zu Klimaschutz, Migration, sozialer Gerechtigkeit und Kolonialgeschichte. Schulen, Naturschutzvereine, die FernUniversität in Hagen, Kulturschaffende, Weltläden und viele weitere bringen sich ein – und machen die Reihe zu einem lebendigen Ort des Austauschs und Mitgestaltens.

Besonders überzeugte die Jury der Aufbau eines stabilen Netzwerks lokaler Akteure sowie die konsequente Öffnung für gesellschaftsrelevante und nachhaltige Fragestellungen. Das Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Heimatengagement kooperationsbasiert und gesellschaftlich wirksam werden kann – und bietet damit hohes Potential zur Nachahmung in ganz Westfalen und darüber hinaus.

Den Nachwuchspreis von „Rolle vorwärts“ konnte in diesem Jahr der Westbeverner Krink e. V. entgegennehmen: Dirk Schaufelberger, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Dortmund, (l.) und der WHB-Vorsitzende, Landesdirektor Dr. Georg Lunemann, (r.) mit Melanie Haberecht (2. v. r.), Liesel Hoffschulte und Günter Dange aus dem Vereinsvorstand. Foto/ Andrea Bowinkelmann/WHB

Den Nachwuchspreis von „Rolle vorwärts“ erhielt der Westbeverner Krink e.  V. aus Telgte im Kreis Warendorf für sein Projekt „Westbeverner Kids & Teens“.

„Das Projekt vermittelt auf bemerkenswerte Weise, wie aus der Mitte eines kleinen Ortes heraus vielfältige, inklusive und niedrigschwellige Angebote für junge Menschen entstehen können – getragen von Gemeinschaftssinn, Ideenreichtum und echtem Engagement“, betont Professorin Dr. Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe und Mitglied im Kuratorium des WHB. „Diese kontinuierliche, generationenübergreifende Arbeit von der frühen Kindheit bis ins Teenager-Alter stärkt nicht nur junge Menschen und das soziale Lernen, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort.“

Seit sechs Jahren bietet der Verein ein durchdachtes, altersgerechtes Programm für Kinder und Jugendliche – von Frühförderung für Kleinkinder über attraktive Freizeitangebote bis zu Ferienaktionen und Beteiligungsprojekten. Die Kombination aus praxisorientierten Formaten, partizipativem Ansatz und der engen Zusammenarbeit mit anderen Vereinen im Ort fördert Selbstwirksamkeit, Verantwortungsbewusstsein und das Gefühl, dazuzugehören. Nicht zuletzt macht es auch Spaß.

Besonders hervorzuheben ist die starke Einbindung ehrenamtlicher Kräfte sowie die Offenheit für alle, unabhängig von Herkunft oder Einkommen. Das Projekt ist ein ausgezeichnetes Beispiel für gelebtes Heimatengagement, das junge Menschen nicht nur einbezieht, sondern ermutigt, selbst mitzugestalten – und damit ein Modell mit hohem Vorbildcharakter für viele Orte in Westfalen.


Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer (SPD) im Austausch mit Dr. Silke Eilers (links) und Susanna Hoedt vom WHB, Foto/ Landtag NRW

Der Westfälische Heimatbund im Landtag

Der Westfälische Heimatbund (WHB) hat sich am 27. März 2025 im Landtag Nordrhein-Westfalen im Rahmen einer Tagespräsentation vorgestellt und damit ein Zeichen für bürgerschaftliches Engagement, kulturelle Vielfalt und eine lebendige Heimat in Westfalen gesetzt. Am Infostand machte der WHB seine Arbeit für rund 130.000 freiwillige Engagierte sichtbar und zeigte, welchen unverzichtbaren Beitrag Ehrenamtliche Tag für Tag für Kultur, Natur und das Leben vor Ort leisten.

Im Mittelpunkt standen die aktuellen Themen und Anliegen des WHB – von Sorgenden Gemeinschaften und die Stärkung der Demokratie über die Nachwuchsförderung bis hin zur kulturellen Daseinsvorsorge.

Die Präsentation im Landtag bot die Gelegenheit zum Austausch mit Abgeordneten und zur Diskussion über Rahmenbedingungen für zivilgesellschaftliches Handeln. Denn nur gemeinsam mit Politik, Verwaltung und engagierten Bürgerinnen und Bürgern kann das Ehrenamt zukunftsfest gemacht werden.

Der WHB bedankt sich für die Möglichkeit zur Präsentation im Landtag – als Zeichen der Wertschätzung gegenüber all denen, die sich in Westfalen für eine lebenswerte, vielfältige und solidarische Gesellschaft stark machen.

  • Die WHB-Vertreterinnen Dr. Silke Eilers (rechts) und Susanna Hoedt (links) im Dialog mit Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (Bündnis 90/Die Grünen)
    Foto/ WHB

  • Dr. Silke Eilers (Mitte) mit dem Vorsitzenden des Hauptausschusses Klaus Voussem, MdL (CDU) (rechts) und Peter Bednarz, Landesjugendpolitischer Referent der Arbeitsgemeinschaft der Ev. Jugend NRW 
    Foto/ WHB/Susanna Hoedt

  • Auch Daniel Hagemeier, MdL (CDU), stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales, tauschte sich mit den WHB-Vertreterinnen aus.
    Foto/ WHB
     

  • Im Gespräch mit Jens Kamieth, MdL, Sprecher für Familie, Kinder und Jugend der CDU-Landtagsfraktion
    Foto/ WHB

  • Infostand des WHB
    Foto/ WHB/Susanna Hoedt
     


Impulse für eine starke Engagementlandschaft –

Forderungen des WHB zur Verbesserung der Rahmenbedingungen


Mit Blick auf die aktuellen Koalitionsgespräche bringt der Westfälische Heimatbund konkrete Vorschläge ein, wie bürgerschaftliches Engagement in Kultur, Natur und Ortsentwicklung nachhaltig gestärkt werden kann.
Das Impulspapier bündelt zentrale Forderungen und zeigt auf, welche politischen Weichenstellungen jetzt notwendig sind.

Jetzt lesen: WHB-Impulspapier Ehrenamt


Im Kontext des LEADER-Regionalprojekts "Kulturlabor Nordlippe" setzte das Theaterlabor Bielefeld e. V. unter anderem den Kurzfilm "Wunderland-Express" in Kooperation mit vielen Kunstschaffenden und der Landeseisenbahn Lippe e. V. um. Foto: Jörn Josiek

Digitaler LEADER-Fachtag 2025

Kultur als Treiber der Regionalentwicklung stärken

185 Teilnehmende aus den Bereichen Kultur, Engagement und Verwaltung tauschten sich beim digitalen LEADER-Fachtag "Gemeinsam engagiert auf dem Land: LEADER und Kultur" über die Möglichkeiten der EU-Förderung für kulturelle Projekte bürgerschaftlichen Engagements in ländlichen Räumen aus. Die Veranstaltung wurde vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), dem Westfälischen Heimatbund e. V. (WHB) und dem Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland e. V. (DAKU) organisiert. Sie wurde auch vom zuständigen Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen begleitet.

Der digitale Fachtag knüpfte an eine erste Veranstaltung im Dezember 2022 an, die sich gezielt an Kulturfördervereine im Münsterland gerichtet hatte, und wurde nun auf alle Kulturengagierten in ganz Westfalen-Lippe und ausgeweitet. Die Veranstaltung verfolgte das Ziel, Kultur als Handlungsfeld innerhalb von LEADER zu stärken, transparent über Fördermöglichkeiten zu informieren und die LEADER-Regionalmanagements als Beratungs- und Vernetzungsstellen für kulturelles Engagement bekannter zu machen.

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WHB-Themenjahr 2025: Miteinander stark - Engagiert in Sorgenden Gemeinschaften

Das Themenjahr 2025 des Westfälischen Heimatbundes steht unter dem Zeichen Sorgende Gemeinschaften – Netzwerke, in denen Menschen vor Ort Verantwortung übernehmen, Solidarität leben und aktiv an der Gestaltung ihres Umfeldes mitwirken. In einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche und zunehmender Vereinsamung ist das funktionierende Miteinander vor Ort ein wichtiges Fundament einer starken, lebendigen Demokratie.

Verunsicherung und soziale Spannungen prägen zunehmend den Alltag, während ein wertschätzender Umgang mitunter verloren geht. Grundlegende Werte wie Respekt, Empathie und gegenseitige Rücksichtnahme, die das Zusammenleben tragen, verlieren zunehmend an Selbstverständlichkeit. Sorgende Gemeinschaften wirken dieser Entwicklung entgegen – sie stehen für Verbundenheit, fördern den Zusammenhalt und machen sichtbar, wie demokratische Prinzipien im täglichen Leben verwirklicht werden können.

Sorgende Gemeinschaften verbinden soziale Fürsorge mit kulturellem Engagement und Teilhabe. Sie schaffen Räume, in denen generationenübergreifende Begegnungen möglich sind, neue Formen der Hilfsbereitschaft entstehen und Isolation begegnet wird. Dezentrale Versorgungsstrukturen und eine umfassend gedachte Daseinsvorsorge – in sozialer wie kultureller Hinsicht – spielen eine zentrale Rolle dabei, die Attraktivität und Lebensqualität in urbanen wie ländlichen Räumen zu sichern.


Zeughaus in Iserlohn – auch ein Ort der Demokratiegeschichte Foto/ © Stephan Sensen

Podcast-Reihe von WestLotto und Westfälischem Heimatbund –

„Das Sprechende Denkmal“ lässt fünf weitere Denkmäler in Westfalen zu Wort kommen

Ein spätbarockes Gebäude, welches zum Symbol für den mutigen Kampf um Freiheit und demokratische Rechte wurde, ein prächtiges Herrenhaus aus rosa Fachwerk, das sich zum Dreh- und Angelpunkt des technischen Fortschritts entwickelte, oder ein Aussichtsturm, der in seiner 120 Jahre alten Geschichte etwa als Schauplatz der ersten öffentlichen Fernsehvorführung in Westdeutschland genutzt wurde: In der Podcast-Reihe „Das Sprechende Denkmal" erzählen historische Bauwerke aus der Ich-Perspektive von ihren spannenden Geschichten, die bis in die Gegenwart hineinwirken. Im Rahmen ihrer Kooperation haben WestLotto und der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB) in einer dritten Staffel fünf neue Episoden veröffentlicht, die auf der Website www.sprechendes-denkmal.de abrufbar sind.

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WHB-Referentin Anna Kopetsch mit ihren Gesprächspartnerinnen; Foto/ Screenshot der Veranstaltung

„45 Minuten Heimat konkret“ zum Klebe-Effekt der Heimat-Minis

Wie Spielgruppen neugierig auf den Heimatverein machen

Sie heißen Heimat-Babys, Heimat-Minis oder -Kids. Es gibt diese Formate als Fremdbetreuung oder mit Elternteil, mit festem Programm oder als lose Spielgruppe. Aber eines haben sie gemeinsam: Sie bieten (neu hinzugezogenen) Familien einen Ankerplatz und bringen Generationen zusammen.

In der Aufzeichnung der ersten Folge der WHB-Reihe „45 Minuten Heimat konkret“ vom 1. Oktober 2024 stellen wir drei Initiativen vor, beleuchten ihre Motivation, die Potentiale und Herausforderungen. Alena Barnekow (Heimatverein Leteln e. V.), Ina Möllenkamp (Heimatverein Albersloh e. V.) und Britta Wemhöner (Heimatverein Jöllenbeck von 1947 e. V.) berichten aus ihrer Praxis. Dabei wird deutlich, inwieweit sich das Instrument der Spielgruppen auch für die Mitgliedergewinnung eignet und wie hoch der „Klebe-Effekt“ ist.

„45 Minuten Heimat konkret“ ist das neue digitale Angebot des Westfälischen Heimatbundes unter Federführung des Fachbereichs "Heimat DemografieFit" für Wissensvermittlung und Austausch im Kurzformat. Wir zeigen gut übertragbare Beispiele, vernetzen Heimatakteure und bauen ein Netzwerk von Unterstützerinnen und Unterstützern auf. Schwerpunkt der digitalen WHB-Reihe ist das Thema Zielgruppen erreichen und neue Zugänge zum Engagement. Dabei geht es zum einen um die Arbeit für und mit jungen Menschen („Jung und engagiert“) und zum anderen um Vielfalt im Engagement, also etwa die Ansprache von Zugezogenen mit und ohne Migrationsgeschichte, oder auch Fragen der Inklusion („Heimat für alle“).

Hier geht es zur Aufzeichnung auf dem YouTube-Kanal des WHB.

Hier finden Sie die kommenden Veranstaltungen.


Heimat braucht Haltung und Handlung

Demokratie gemeinsam stärken

Der Westfälische Heimatbund e. V. bezieht in seinem Papier „Heimat braucht Haltung und Handlung – Demokratie gemeinsam stärken“ klar Position für eine offene, durch Vielfalt, gegenseitigen Respekt und Solidarität geprägte Gesellschaft. Wir stehen für eine Heimat, die sich durch demokratische Werte und ein gutes Miteinander auszeichnet.

Hier können Sie das Positionspapier herunterladen.


Kirchen sind Gemeingut!

Unterstützen Sie die Initiative Kirchenmanifest

Kirchen und ihre Ausstattungen gehören zu den wichtigsten Zeugnissen des Kulturerbes in Europa. Doch die christlichen Gemeinschaften sehen sich zunehmend nicht mehr in der Lage, diesen wertvollen Bestand zu erhalten. 10 Partnerinnen und Partner aus den Bereichen Baukultur, Denkmalpflege und Wissenschaft haben sich in der initiaitve kirchenmanifest.de zusammengeschlossen, darunter der Vorsitzende des Westfälischen Heimatbundes e. V., Landesdirektor Dr. Georg Lunemann.
Immer weniger Gläubige nutzen die Räume, die Kirchensteuereinnahmen sinken, immer mehr Bauten werden außer Gebrauch gestellt oder gar abgerissen. Kirchenräume sind jedoch öffentliche Räume – viele Menschen haben oft über Jahrhunderte zu diesem Gemeingut beigetragen. Staat und Gesellschaft können und dürfen sich ihrer historisch begründeten Verantwortung für dieses kulturelle Erbe nicht entziehen. Deshalb rufen wir dazu auf, der neuen Lage mit neuen Formen der Trägerschaft zu begegnen: mit einer Stiftung oder Stiftungslandschaft für Kirchenbauten und deren Ausstattungen.

Unterstützen Sie unsere Initiative und unterzeichnen Sie den Aufruf!

Zur Webseite der Initiative 


Neue WHB-Handreichung zur Heimatpflege veröffentlicht

Orientierung für ehrenamtliche Akteure und Kommunen

Heimatpflege? Haben Sie sich vielleicht auch schon einmal gefragt: Was versteht man konkret darunter? Was machen eigentlich ehrenamtliche Heimatpflegerinnen und Heimatpfleger? Wie gelangt man in diese Funktion?

Oder Sie sind selbst bereits in dieser Form engagiert und wünschen sich Anregungen für Ihre Tätigkeit. Vielleicht sind Sie aber auch in einer Kommune mit dem Thema befasst und suchen Hintergrundinformationen.

Heimatpflege ist ein traditioneller Begriff, der heute für manchen antiquiert klingen mag, jedoch sehr viel Potential besitzt. Denn die ehrenamtliche Heimatpflege tut nichts anderes, als in der Kenntnis des Vergangenen die Gegenwart und die Welt von Morgen vor Ort zu gestalten. Ebenso vielfältig und interdisziplinär gestalten sich Aufgaben und Aktivitäten der lokal und überörtlich organisierten Heimatarbeit. Der Westfälische Heimatbund setzt sich als Dachverband für die Belange der Aktiven ein.

Die neue Handreichung des WHB dient der Orientierung für Ehrenamtliche, Kommunen und die interessierte Öffentlichkeit. Sie gibt zum einen eine Empfehlung hinsichtlich der Gestaltung der Strukturen und zum anderen einen Überblick über mögliche Handlungsfelder in der Heimatarbeit.

Neugierig geworden? Die Handreichung ist in gedruckter Form in der WHB-Geschäftsstelle erhältlich und steht hier digital zum Download zur Verfügung: www.whb.nrw/de/wir-ueber-uns/ehrenamtliche-heimatpflege/handreichung-zur-heimatpflege/


Kleine Taten – große Wirkung

Engagiere Dich ehrenamtlich!

Welcher Ehrenamtstyp bist Du? Mach den Ehrenamtcheck

www.ehrenamtcheck.de

Eine Kooperation von WestLotto und WHB


Für jeden das richtige Ehrenamt finden

WHB Partner des „Ehrenamt-Checks“

Die Onlineplattform www.ehrenamtcheck.de bietet ein neues, zusätzliches Angebot. Ab sofort finden Interessierte unter den verschiedenen Ehrenämtern, die zu ihren Interessen und Stärken passen, auch den Westfälischen Heimatbund als Dachverband der Heimatakteurinnen und -akteure in Westfalen.

Möglich wird dies durch eine Kooperation von WestLotto mit dem WHB. Mit der Onlineplattform ehrenamtcheck.de möchte WestLotto sowohl die gesellschaftlichen Träger in NRW unterstützen als auch den Bürgerinnen und Bürgern eine erste digitale Orientierung beim Thema Ehrenamt bieten. Für viele Organisationen und Vereine ist der Ehrenamt-Check bereits ein wertvoller Baustein bei der Suche nach freiwilligen Unterstützern.