Foto: © Oliver Klimke
WHB. Heimat. Westfalen.

Fachbereich „Heimat DemografieFit“

Im Fachbereich „Heimat DemografieFit“ werden langfristig ausgerichtete Konzepte und Projekte zur Ansprache und Bindung neuer Zielgruppen für das Thema Heimat entwickelt.
Neue Zielgruppen gewinnen, das heißt, Heimat für alle Altersgruppen, besonders auch für Kinder und Jugendliche, sowie für alle Menschen unabhängig ihrer Herkunft oder der Herkunft ihrer Familien attraktiv und lebenswert zu machen. Dieser Aufgabe und Verantwortung widmet sich der Westfälische Heimatbund ganz bewusst.

Junges Engagement

So hat der WHB sich beispielsweise bereits 2019 das Themenjahr „Heimat für Kinder und Jugendliche“ gesetzt. Zusammen mit der Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung NRW“ und Bildungspartner NRW wurden hierbei verschiedene Veranstaltungen realisiert, um funktionierenden wie innovativen Formaten auf die Spur zu kommen.

Kinder haben auf Initiative des Heimatvereins Burlo-Borkenwirthe 2018 die Video-Reportage „Heimat 2 Punkt Null“ über ihre Heimat gedreht. Foto/ Michael H. Schmitt

Eine Strukturdatenabfrage, die mit Bezug auf das Jahr 2018 durchgeführt wurde, offenbarte das Ausbaupotential hinsichtlich der Ansprache junger Menschen und geeigneter Formate sowie der Kooperationen mit Schulen: Die Abfrage weist darauf hin, dass bei der Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen zwischen den Altersgruppen zu differenzieren ist. Erwartungsgemäß funktioniert die Arbeit mit Kindern und für Kinder recht gut. Jugendliche werden jedoch weniger erreicht.

Kinder entdecken den Wald mit allen Sinnen beim Heimatverein Erle. Foto/ Norbert Sabellek, Heimatverein Erle e. V.

Die im Rahmen der Umfrage artikulierten Wünsche zum Thema Kinder- und Jugendarbeit reichten von Handreichungen zu inhaltlichen und methodischen Aspekten über spezifische Fortbildungen und Beratung zur Projektarbeit bis hin zur Hilfestellung für die Fördermittelakquise (Näheres zur Auswertung der Strukturdatenabfrage erfahren Sie in der Handreichung „Jung und engagiert – Heimat für morgen gestalten").

Heimat für alle

Angebote einer mentalen Bindung und für eine „Beheimatung“ von Menschen aus anderen Regionen Deutschlands oder aus anderen Ländern sind für den WHB seit Jahrzehnten ein relevantes und wiederkehrendes Thema.

Neuangekommene Menschen machen in Asbeck bei einer Museumstour mit. Foto/ Brüggemann

2019 hat der Westfälische Heimatbund mit "Heimat für alle – Heimatvereine als Brückenbauer für Integration" zudem erstmals ein mehrjähriges Projekt zum Thema Integration und Leben in Vielfalt initiiert, um die Integrationsfunktion von Heimatvereinen und Heimataktiven als Ansprechpartner für neuzugezogene Menschen zu unterstützen.

Neuzugezogene Menschen erhalten beim Sennestadtverein eine Führung durch den Stadtteil und können diesen vom Sennestadthaus überblicken. Foto/ Hans Schreier

Bestandteil der ersten Projektphase – finanziert durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe – waren eine Umfrage zur Datenerhebung unter den westfälischen Heimatvereinen sowie Heimatpflegerinnen und Heimatpflegern, eine überregionale Tagung im März 2020 (die jedoch Corona-bedingt kurzfristig abgesagt werden musste) sowie darauf basierend die Erstellung einer Handreichung (Handreichung „Heimat für alle“). In einer zweiten Projektphase sollen unter Einbeziehung von Kooperationspartnern fünf Modellprojekte auf lokaler Ebene initiiert und erprobt werden. 

Aufgaben und Ziele

Durch die Referentenstelle mit der Spezialisierung auf neue Zielgruppen sollen beide Thematiken nachhaltig verstetigt werden. Für den Bereich „Kinder und Jugendliche“ liegt der Fokus dabei auf folgenden Fragen: Wie können Kinder und Jugendliche für ihr näheres Umfeld interessiert werden? In welcher Form können Heimatvereine und Schulen kooperieren? Wie kann Nachwuchs für die Vereinsarbeit gewonnen werden? Für den Bereich „Integration“ sollen Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: In welcher Form können Heimatvereine dazu beitragen, neuangekommene Menschen beim Kennenlernen ihrer neuen Umgebung zu unterstützen? Wie kann Menschen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte die aktive Mitgestaltung an ihrer neuen Heimat ermöglicht werden? Inwiefern können neuangekommene Menschen für die Arbeit von Heimatvereinen interessiert werden?

Wie beziehungsweise in welcher Form möchten wir langfristig adäquate Rahmenbedingungen und Strukturverbesserungen für dieses Themenfeld schaffen und unsere Mitglieder unterstützen?

  • durch Bekanntmachung erfolgreicher und leicht übertragbarer Formate (zum Beispiel mittels Handreichungen, in der Verbandszeitschrift, über Heimatmacher-Newsletter und über den WHB-Blog)
  • durch die Initiierung von Modellprojekten bei Heimatvereinen
  • durch Beratungen
  • durch Fortbildungen (Tagungen, Seminare, Workshops)
  • generell durch Kooperationen mit versierten Verbänden, Fachkräften und Institutionen

Neben der Erarbeitung von Handlungsstrategien, dem Aufbau von Kooperationen und der Realisierung von Pilotprojekten im Bereich neue Zielgruppen gehört zur Leitung des Fachbereichs ebenso die fachlich-inhaltliche Beratung und Betreuung von Ehrenamtlichen sowie von Netzwerkpartnern und die Durchführung von diesbezüglichen Fortbildungen.

WHB-Foren und Beraternetzwerk

Darüber hinaus liegen im Verantwortungsbereich die inhaltliche Koordination der Forumsarbeit des WHB sowie der Aufbau und die Betreuung eines WHB-Beraternetzwerkes zu thematischen Arbeitsfeldern des Verbandes und seiner Mitglieder sowie zu Aspekten des Vereinsmanagements.