Foto: © Olaf Jürgens
WHB. Heimat. Westfalen.

LEADER-Fachtag richtet Blick auf Engagierte in Kulturfördervereinen

22.11.2022

Gerade in ländlichen Räumen sind Kulturfördervereine, wozu auch zahlreiche Heimat- und Bürgervereine zählen, eine wichtige Anlaufstelle für die Menschen in den Dörfern und Ortsteilen. Sie gestalten aktiv das Miteinander und schaffen soziale Orte der Begegnung und des Austauschs. Häufig fehlen Mittel für die Finanzierung von Projekten. Eine Möglichkeit bietet hier das EU-Förderprogramm LEADER, das sich seit 30 Jahren als Instrument zur eigenverantwortlichen Entwicklung ländlicher Regionen bewährt.

Worum es bei LEADER geht und wie Vereine teilhaben können, wird bei einem Fachtag am 7. Dezember 2022 im LWL-Museum für Kunst und Kultur vorgestellt. Die Kooperationspartner DAKU Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland, Westfälischer Heimatbund e. V. (WHB) und LWL möchten gemeinsam mit der Bezirksregierung Münster und den künftigen münsterländischen LEADER-Regionen Chancen und Perspektiven für kulturfördernde Vereine im ländlichen Raum aufzeigen.

„Oft ist nicht bekannt: Auch wenn die Akquise von privaten Spenden zu den Hauptaufgaben der Kulturfördervereine und -freundeskreise gehört, benötigen sie dringend öffentliche Mittel“, so Ulrike Petzold, Geschäftsführende Vorständin des DAKU. „Diese Gelder brauchen sie nicht nur für die von ihnen unterstützte Kulturinstitution, sondern auch für ihre eigenen Aktivitäten wie z. B. aufwändige Neuanschaffungen, Veranstaltungen zum Spenden sammeln oder größere Projekte. Nur etwa 5 Prozent ihrer finanziellen Einnahmen stammen bundesweit aus öffentlichen Mitteln.“

Die LEADER-Regionalmanagements geben einen unkomplizierten Einblick in das Förderprogramm. Dabei geht es um zentrale Fragen: Wie können wir LEADER nutzen? Wo finden wir Ansprechpersonen? Damit es nicht bei einer theoretischen Betrachtung bleibt, stellen erfahrene Vereinsengagierte ihre erfolgreichen Projektbeispiele vor. Hierbei soll auch deutlich gemacht werden, wie sehr LEADER als starkes Kooperationsinstrument die Zusammenarbeit verschiedener Akteur:innen und Initiativen in der Region prägt.

„Die Potenziale ländlicher Räume vermitteln und stärken – auch daran arbeiten wir als Dachverband für rund 130.000 freiwillig Engagierte in der Region, die sich für Kultur, Natur und lebenswerte Orte stark machen“, erläutert WHB-Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers. „Gerade das bürgerschaftliche Engagement in der Kultur ist ein wichtiger Faktor der Regionalentwicklung. Hier möchten wir die Aktiven praxisbezogen unterstützen und zugleich der Kultur eine stärkere Wahrnehmung als Handlungsfeld bei LEADER ermöglichen.“

Der stark auf Austausch und Vernetzung angelegte Fachtag bietet Gelegenheit zur Diskussion von Ideen und Impulsen. Neben der Vorstellung von LEADER ist eine Information über weitere Förderangebote zur finanziellen Unterstützung der Vereinsarbeit im Bereich Kultur und Gelingensbedingungen vorgesehen. Der Fachtag bietet den Auftakt für eine Ausrollung des Themas LEADER durch LWL, WHB und DAKU im kommenden Jahr.

„In dem Förderprogramm LEADER stecken viele Chancen für die Kulturarbeit in ländlichen Räumen. Wir sind daher gerne bei diesem Fachtag dabei und schauen, wie wir die Vernetzung von Kultur und LEADER dann auch in ganz Westfalen-Lippe voranbringen können“, freut sich Dr. Yasmine Freigang, die Leiterin des Referats „Kultur in Westfalen“ in der LWL-Kulturabteilung, auf den Fachtag.

Information
Das LEADER-Förderprogramm der EU: Chancen und Perspektiven für kulturfördernde Vereine im ländlichen Raum
Zeit: Mittwoch, 7. Dezember 2022, 10 bis 15 Uhr
Ort: LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 Münster
Anmeldung: bis zum 02.12.2022 unter www.kulturfoerdervereine.eu/leader-fachtag
Teilnahme: Der Fachtag mit Imbiss und Getränken ist kostenfrei.

Die Veranstaltung wird im Rahmen des Förderprogramms „Kultur in ländlichen Räumen“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstützt. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung“ (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).